
Kapitel 2.17
Offene Verwaltungsdaten
Das Projekt
Open Data in Verwaltungen ist ein Kernthema der OKF. Mit diesem Projekt möchten wir Initiativen zur Datenbereitstellung von Behörden zivilgesellschaftlich begleiten und voranbringen. Im Zusammenspiel mit unserer Community wollen wir Know-how, Gelingensbedingungen und Umsetzungsstrategien bündeln und verfügbar machen. Gleichzeitig setzen wir uns für bessere gesetzliche Rahmenbedingungen für Open Data ein. Neben der nach außen wirkenden Nachvollziehbarkeit staatlichen Handelns steht der Mehrwert offener Daten für interne Verwaltungsabläufe im Zentrum.
Was ist 2024 passiert?
Ressourcen
Laufzeit
Das Projekt läuft seit Oktober 2022.
Budget:
2024
Einnahmen: 143.858 €
Ausgaben: 143.858 €
davon Personalausgaben: 106.886 €
davon Sachausgaben: 36.972 €
2023
Einnahmen: 121.575 €
Ausgaben: 121.575 €
davon Personalausgaben: 81.497 €
davon Sachausgaben: 40.078 €
Personal
Projektkoordination: Dénes Jäger | Projektmanagement: Christina Willems | Kommunikation: Yasemin Altınay | Policy-Unterstützung: Henriette Litta
Förderung
Stiftung Mercator
Inhaltliche Schwerpunkte
Das Jahr 2024 stand ganz im Zeichen des ➠Open Data Rankings und damit einer ersten Bestandsaufnahme des Status quo von Open Data in Deutschland für das Kalenderjahr 2023. Das Ranking geht über das übliche Datensätzezählen hinaus und stellt die Diskussion über offene Daten im Land auf eine breitere Basis. Anhand von sechs Kriterien wurde die Situation in den Ländern und im Bund bewertet: dabei wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen für Open Data, die zentralen Datenportale, der Stand der verfügbaren Daten bei GovData (hinsichtlich Aktualität, Offenheit und Qualität), die personelle und institutionelle Unterstützung für Open Data, die Aktualität und Zugänglichkeit der Parlamentsdatenbanken sowie die Umsetzung eines Rechtsanspruchs auf Open Data in Betracht gezogen. Das Ranking 2024 hat gezeigt, dass aktuell große Unterschiede innerhalb Deutschlands vorherrschen. Einige Bundesländer haben das Thema nicht einmal im Rechtsrahmen verankert, andere kümmern sich bereits um Linked Open Data direkt aus den Fachverfahren.
Um sich zum Open Data Ranking auszutauschen, wurde viel Raum für Austausch und Vernetzung geschaffen. Darunter waren Beiträge und Diskussionen beim kommunalen Open Data Barcamp der Bertelsmannstiftung in Frankfurt, beim Opendata.ch Forum in Fribourg, bei der CityLab-Sommerkonferenz in Berlin oder beim Open-Data-Day München. Im November war die OKF zum ersten Mal als eine der Trägerorganisation der Piazza-Konferenz, bei der unter anderem auch ein Workshop zu Linked Data in der Verwaltung von der Open Data Informationsstelle Berlin gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Finanzen gehalten wurde.
Dazu passend wurde beim Open-Data-Day Berlin der letzte Stand eines Projekts vorgestellt, bei dem die Berliner Senatsverwaltung für Finanzen gemeinsam mit der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein an der Veröffentlichung von Haushaltsdaten als Linked-Open-Data arbeitet. Das Projekt nimm am ➠4. Nationalen Aktionsplan Open Government Partnership der Bundesregierung teil, bei dem die OKF als zivilgesellschaftliche Partnerorganisation beratend wirkt und die Gelingensbedingungen für die Veröffentlichung von Linked Data dokumentiert. Der letzte Stand ist im ➠Open Data Knowledge Hub nachzuvollziehen, dessen Inhalte im Jahr 2024 regelmäßig aktualisiert und erweitert wurden. So wurden Handreichungen und Erfahrungsberichte hinzugefügt sowie eine Liste mit Open-Data-Ansprechpersonen von Behörden veröffentlicht, die mittels des Informationsfreiheitsgesetzes angefragt wurde.
Auf der re:publica 24 gab es zudem einen ➠Workshop mit Verwaltungsmitarbeitenden, bei dem die Frage aufgeworfen wurde, ob der aktuelle KI-Hype nicht auch dafür verwendet werden könne, um den Blick auf die für KI notwendigen infrastrukturellen Grundlagen zu richten. Eine Mehrheit der Teilnehmenden gab bei der Veranstaltung an, dass sie bereits KI-Washing nutzten, um Vorgesetzten etwa Investitionen in die Datenbasis schmackhaft zu machen.
Ausblick
Im Jahr 2025 soll das ➠Open Data Ranking in die zweite Runde gehen und größtenteils einen Blick auf dieselben Kriterien werfen, um eine ersten Jahresvergleich zu ermöglichen. Die Erfahrungen mit dem ersten Ranking und das Medienecho haben gezeigt, dass bereits das erste Ranking zu unterschiedlichen Diskussionen geführt haben. Einige der Länder nutzten bereits das Abschneiden, um bei Politik und Verwaltung für den Ausbau der Open-Data-Tätigkeiten zu werben. Darauf möchten wir aufbauen und versuchen, auch mit den Ländern in Kontakt zu kommen, die sich bislang noch nicht mit der Öffnung des Datenbestands hervorgetan haben.
Das Projekt zu der Veröffentlichung von Haushaltsdaten als Linked Data geht in den Abschluss. Hier möchten wir mit einem Use-Case die Gelingensbedingungen dokumentieren und versuchen, weitere Akteur:innen zu gewinnen. Um das Momentum für Linked Open Data zu erhalten, soll ein Barcamp veranstaltet werden, das die Möglichkeit für Reflexion und einen Raum für Diskussionen rund um Anwendungsfälle bieten soll. Dazu werden wieder Menschen aus Verwaltung, Zivilgesellschaft und Forschung nach Berlin eingeladen.
In einem weiteren inhaltlichen Schwerpunkt soll sich der Frage gewidmet werden, welche Regierungsdaten in welchen Formaten für die Arbeit der Zivilgesellschaft vorliegen sollten. Dabei geht es unter anderem um Daten aus den Parlamenten, aus Transparenzregistern oder etwa Spendenbescheide.