
Kapitel 2.14
Code for Germany
Das Projekt
Code for Germany ist ein Netzwerk von ehrenamtlichen Menschen, die an nachhaltigen digitalen Projekten für eine offene und gerechte Gesellschaft arbeiten. Zentrales Thema ist dabei, wie Daten, Informationen und Wissen so aufbereitet werden können, dass sie möglichst vielen Menschen zugänglich sind. Dadurch wird die Beteiligung von Bürger:innen an demokratischen Prozessen gestärkt und ihr Lebensalltag erleichtert. Um dies zu ermöglichen, treffen sich Freiwillige regelmäßig in ihren Städten in den Open Knowledge Labs (OK-Labs). Sie diskutieren über Strategien des Open Government und entwickeln digitale Lösungen für Probleme und Bedürfnisse, die sie in ihren Städten und Nachbarschaften identifiziert haben.
Was ist 2024 passiert?
Ressourcen
Laufzeit
Das Projekt läuft seit April 2014.
Budget
2024
Einnahmen: 30.794 €
Ausgaben: 30.794 €
davon Personalausgaben: 15.000 €
davon Sachausgaben: 15.794 €
2023
Einnahmen: 63.635 €
Ausgaben: 65.672 €
davon Personalausgaben: 51.044 €
davon Sachausgaben: 14.627 €
Personal
Koordination: Sonja Fischbauer
Ehrenamtliche Arbeit
ca. 200 Ehrenamtliche mit geschätzt 20.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit
Partner:innen
Code for All
Förderung
Deutsche Postcode Lotterie, Spenden
Inhaltliche Schwerpunkte
Neues Lab in Fürth: Eine neue lokale Gruppe von Engagierten fand sich in Fürth zusammen. Die Qualitätssicherung für die Aufnahme ins Netzwerk und das Onboarding fand durch andere Ehrenamtliche aus der Region statt, anstatt hauptamtlich aus Berlin. Die Plattform klimawatch.de wurde erfolgreich erweitert, um mittlerweile 17 Kommunen abzudecken und Klimaschutzmaßnahmen regional sichtbar zu machen. Sie motiviert Bürger:innen zum Engagement fürs Klima. Verbesserung der digitalen Infrastruktur und einfache Aufnahme neuer Interessierter: Wir haben mit optimierter Technik und Textvorlagen das Onboarding für unsere Online-Community vereinfacht, wodurch neue Ehrenamtliche schneller integriert werden. Beim g0v Summit in Taiwan im Mai nahm Sonja Fischbauer an einem Panel zu Digitalem Ehrenamt und Zivilgesellschaftlicher Digitalbildung teil, gemeinsam mit Vertreterinnen von Code for Japan und dem tawanischen Civic-Tech-Netzwerk g0v. Im darauffolgenden Monat kam Taiwanischer Besuch nach Berlin für einen Workshop zu Civic Tech & Digital Citizenship Education, an dem auch Vertreter:innen von Code for Germany teilnahmen.
o 2024 gab es 18 aktive OK Labs , die sich mit ihren Gemeinden vernetzten.
o In Fürth gründete eine Gruppe engagierter Ehrenamtlicher ein neues OK-Lab. Neues Lab in Fürth: Eine neue lokale Gruppe von Engagierten fand sich in Fürth zusammen. Die Qualitätssicherung für die Aufnahme ins Netzwerk und das Onboarding fand durch andere Ehrenamtliche aus der Region statt, anstatt hauptamtlich aus Berlin.
o Unter dem Titel Out in the Open erschien 2024 wieder eine ➠monatliche Blogreihe auf codefor.de. Die Beiträge werden von ehrenamtlichen Expert:innen recherchiert und verfasst.
o Die OK Labs vor Ort veranstalteten regelmäßige Austauschtreffen vor Ort und online.
o Die OK Labs berieten lokale Verwaltungen zum Nutzen von Open Data sowie zu gemeinwohlorientierter Digitalpolitik und Infrastruktur.
o Im Netzwerk wurden zahlreiche Projekte umgesetzt, die den Nutzen von offenen Daten aufzeigen.
o ➠Vernetzung mit Civic-Tech-Organisationen aus Taiwan: Panel-Beitrag zur deutschen Digitalen Zivilgesellschaft durch Sonja Fischbauer auf dem g0v summit in Taipei (Mai); Teilnahme von Code for Germany Freiwilligen an einem g0v-geleiteten Workshop in Berlin (Juni).
Ausblick
Für die kommenden Monate steht bei Code for Germany die Stärkung der Selbstorganisation im Fokus. Ziel ist es, das Netzwerk perspektivisch unabhängiger von zentraler Koordination zu machen und so langfristig tragfähige Strukturen zu fördern. Die bestehende IT-Infrastruktur – inklusive der Online-Community-Plattform, Cloud-Dienste sowie technischer Betrieb von Website und Projekten – wird weiterhin zuverlässig bereitgestellt.
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Das Problem
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Die Civic-Tech-Community in Deutschland besteht aus vielen individuellen Gruppierungen, die mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind, aber bisher vorwiegend regional organisiert sind und keine Lobby haben.
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Mögliche Ursachen
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Fehlende Nutzung von Open Data,
Bereits aktive Akteur:innen agieren für sich und ohne Infrastruktur. Bereits aktive Akteur:innen agieren für sich und ohne Infrastruktur. Akteur:innen mit komplementären Fähigkeiten treffen nicht aufeinander.
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eine fehlende Lobby und
Der Kontakt zu Regierungen, Kommunen und Verwaltungen, etwa um an Daten zu gelangen, ist für Einzelpersonen schwierig umsetzbar.
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fehlendes Bewusstsein
Open Data, Open Source und Open Government sind an vielen Stellen unbekannt oder unverstanden. Die Regierung, Kommunen, Verwaltungen und andere Institutionen arbeiten deswegen stellenweise ineffizient.
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führen dazu, dass
digitale Innovation in sozialen Bereichen in Deutschland kaum stattfindet,
bestehende Lösungsansätze, die von der Community entwickelt wurden, nicht übernommen und verstetigt werden (können),
viele Technologien/Werkzeuge in den Überwachungskapitalismus eingebunden sind und somit keine nachhaltigen und sicheren alternativen Infrastrukturen existieren
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Lösungsansatz
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lokale Labs
In lokalen Gruppen treffen sich Ehrenamtliche, die ihre In lokalen Gruppen treffen sich Ehrenamtliche, die ihre Fähigkeiten dazu nutzen, das gesellschaftliche Zusammenleben positiv zu beeinflussen.
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Vernetzung
Entscheidungsträger:innen und Verwaltungen vernetzen sich mit der Civic Tech Community, um gemeinsam an Projekten für die Stadt zu arbeiten.
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Stärkung von Civic Tech in Deutschland
Es bildet sich eine starke Civic Tech Community in Deutschland, offene Daten werden von Bürger:innen genutzt und durch unsere Beispiele werden Politik und Verwaltungen dazu inspiriert, weitere Daten zu öffnen und bessere, nutzerfreundliche Anwendungen bereitzustellen.
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Angestrebte Wirkung
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auf die Community
Die Community hat einen lokalen Treffpunkt, trifft sich regelmäßig und ist vernetzt.
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auf Entwickler:innen
Open Source und User Experience Design als Konzepte werden weiterverbreitet.
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auf die Gesellschaft
Digitales Ehrenamt wird sichtbarer und erfährt mehr Anerkennung.
Es gibt mehr Tools, Angebote und Infrastruktur für eine souveräne, digital handlungsfähige, informierte Gesellschaft.
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gesellschaftliche Wirkung
Regierungen werden transparenter.
Bürger:innen sind besser informiert und mehr Bürger:innen beteiligen sich dank digitaler Tools.
Das Bewusstsein für Open Source, Open Data und Open Government steigt.
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