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Kapitel 3.3

Finanzen

Wirtschaftliche Lage des Vereins

Die OKF verzeichnet seit ihrer Gründung 2011 eine positive wirtschaftliche Entwicklung und hat in den letzten Jahren eine verlässliche Finanzkonsolidierung erreicht, die seit 2019 durch jährliche Wirtschaftsprüfungen bestätigt wird. Die OKF hat keine Darlehens- oder Kreditverpflichtungen. Sie besitzt weder Immobilien noch Gesellschaftsanteile in irgendeiner Form. Das Vereinsvermögen ist fast vollständig liquide verfügbar. Bei den Einnahmen machen die Zuwendungen weiterhin den mit Abstand größten Anteil aus. Daneben bilden Spenden, insbesondere durch Privatpersonen, mittlerweile eine eigene wichtige Einnahmesäule.

Bilanz

Die OKF erzielte 2024 Gesamterträge in Höhe von 3.742.000 Euro. Dies liegt nur geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres (3.946.000 €). Der Gesamtaufwand beträgt 2.959.000 Euro (VJ 2.798.000 €). Als Vereinsergebnis ergibt sich ein operativer Überschuss vor Rücklagenveränderung in Höhe von 783.000 Euro (VJ 1.148.000 €).

Die Bilanzsumme beträgt insgesamt 4.117.000 Euro (VJ 3.230.000 €). Die Aktivseite besteht aus Sach- und Finanzanlagen in Höhe von 34.000 Euro (VJ 21.000 €), Anzahlungen in Höhe von 40.000 Euro (VJ 0 €) sowie ein Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 1.000 Euro (VJ 500 €). Forderungen in Höhe von 211.000 Euro (VJ 207.000 €) und liquiden Mitteln in Höhe von 3.831.000 Euro (VJ 3.002.000 €). Bei den Sach- und Finanzanlagen handelt es sich um bürobezogene Technik und Möblierung gemäß des Anlagevermögens (Neuanschaffungen und Abschreibungen) sowie die seit 2021 bestehende Mietkaution. Die Forderungen umfassen hauptsächlich ausstehende Zahlungseingänge für bewilligte Projekte, die bis zum Buchungsschluss noch nicht eingegangen waren. Die liquiden Mittel umfassen die Bestände unserer Vereinskonten (sowie in geringem Umfang zwei Konten bei den Zahlungsdienstleistern Paypal und Stripe). Die OKF unterhält 19 Konten bei der GLS Bank, um Einnahmen und Ausgaben projektbezogen gut nachvollziehbar steuern zu können. Eine Festgeldanlage bei der Skatbank wurde im Dezember um 12 Monate verlängert. Eine neue Festgeldanlage bei der Sozialbank wurde im Oktober für 24 Monate abgeschlossen. Außerdem wurden Tagesgeldanlagen sowie ein ETF-Sparplan angelegt.

Erfreulicherweise reduziert sich die Bilanzsumme auf der Passivseite in diesem Jahr nur um 308.000 Euro (VJ 204.000 €) durch Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Abgrenzungen. Bei den Rückstellungen in Höhe von 64.000 Euro (VJ 66.000 €) schlagen erwartete Kosten für verlorene Klagen, Kosten für Jahresabschluss und Wirtschaftsprüfung sowie Urlaubsrückstellungen zu Buche. Verbindlichkeiten in Höhe von 128.000 Euro (VJ 72.000 €) umfassen Rechnungen, die erst 2025 eingegangen sind, sich aber noch auf das Jahr 2024 beziehen sowie Lohnsteuer und Umsatzsteuervoranmeldung für 2024. Abgegrenzt werden müssen zweckgebundene Zuschüsse für Projekte in Höhe von 116.000 Euro (VJ 66.000 €), die bereits 2024 gezahlt wurden, deren inhaltliche Leistung sich aber schon (teilweise) auf 2025 bezieht.

Das Vereinsvermögen der OKF aus Eigenkapital beträgt somit 3.809.000 Euro (VJ 3.026.000 €). Es ist größtenteils ungebunden (siehe Bankbestand) und kann fast vollständig liquidiert werden.

Der bilanzielle Jahresabschluss wurde mit Unterstützung der Steuerkanzlei Winkow angefertigt. Die Prüfung des Jahresabschlusses erfolgte im Mai 2025 durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris Revisions-GmbH. Es gab keine Beanstandungen.

Einnahmen und Ausgaben

Die Einnahmen in Höhe von 3.742.000 Euro untergliedern sich in projektgebundene Zuschüsse, Spenden und wirtschaftliche Einnahmen. Es werden keine Mitgliedsbeiträge erhoben. Die OKF bleibt mit projektgebundenen Zuschüssen in Höhe von 2.002.000 Euro deutlich unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahres (VJ 2.735.000 €). Diese Einkommensart macht 54 Prozent aller Einnahmen aus (VJ 69%). Größte Zuwendungsgeberin ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung für das Projekt Prototype Fund mit insgesamt 520.000 Euro, gefolgt vom Arcadia Fund mit 370.000 Euro für FragDenStaat. Der Anteil öffentlicher Mittel an allen Einnahmen der OKF beträgt wieder ungefähr 28 Prozent (VJ 28%).

Die Spendeneinnahmen belaufen sich auf 1.510.000 Euro und liegen damit nochmals höher als im Vorjahr (VJ 1.135.000 €). Der Großteil der Spenden geht auf das Programm FragDenStaat zurück, das sich besonders um die Neuspender:innengewinnung und damit verbunden um ein kontinuierliches Wachstum der Spender:innenbasis bemüht hat. Neben vielen tausend Kleinstspenden macht die erneute Großspende der Alfred Landecker Foundation (500.000 €) etwa ein Drittel der gesamten Spendeneinnahmen aus.

Die wirtschaftlichen Einnahmen betragen 213.000 Euro (VJ 76.000 €). Die wirtschaftlichen Aktivitäten sind bislang kein Schwerpunkt der OKF. Dennoch ergeben sich immer wieder einzelne inhaltlich spannende Kooperationen, in diesem Jahr beispielsweise die Konzeption und Umsetzung der Umweltdatenschule im Auftrag des Bundesumweltministeriums (über Z.U.G.). Neu in diesem Jahr waren Zinserträge durch Tages- und Festgeldanlagen in Höhe von ca. 17.000 Euro.

Einnahmen

Die Höhe der Ausgaben beträgt 2.959.000 Euro (VJ 2.798.000 €). Die Ausgaben untergliedern sich in Personalkosten in Höhe von 1.855.000 Euro (VJ 1.599.000 €) und in Sachkosten in Höhe von 1.103.000 Euro (VJ 1.199.000 €). Einkommens- und Ertragssteuern fielen nur geringfügig in Höhe von 1.000 Euro an (VJ 0 €).

Ausgaben

Finanzieller Ausblick mit Chancen und Risiken

Prognose

Die OKF verzeichnet nun bereits seit mehreren Jahren hintereinander eine sehr positive wirtschaftliche Entwicklung. Wir gehen von einer weiterhin starken Relevanz digital- und technologiebezogener Themen in der Öffentlichkeit aus, von der Organisationen mit einschlägiger Expertise profitieren können. Die Einnahmen der OKF setzen sich allerdings in jedem Jahr aufs Neue zusammen; mehrjährige Förderzusagen gibt es nur in sehr begrenztem Ausmaß. Überwiegend gilt es, jedes Jahr neue Mittel einzuwerben. Diese Struktur bringt daher eine hohe Volatilität der Einnahmen und eine beschränkte Prognosemöglichkeit mit sich. Vor dem Hintergrund der angespannten globalen geopolitischen Lage mit multiplen Krisen, Konflikten und strategischen Herausforderungen sind im Jahr 2024 sowie seit Beginn 2025 weltwirtschaftliche Veränderungen eingetreten, die auch zu zahlungswirksamen Verlusten führen können, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im laufenden Jahr und darüber hinaus belasten. Daher werden wir darauf zielen, ein möglichst diverses Portfolio an Einnahmequellen aufzubauen sowie daran zu arbeiten, eine größere mehrjährige Stabilität von Einnahmen zu erreichen.

Chancen

Chancen bieten sich aufgrund der zunehmenden politischen Präsenz unserer Themen und einer verstärkt wahrgenommenen Dringlichkeit des Handelns in Belangen der Transparenz, digitaler Kompetenzen und technologischer Innovationen für das Gemeinwohl. Die Themen der OKF waren noch nie so weit oben auf der politischen Agenda. Digitale Souveränität, Open Data, transparente Regierungsführung, Open-Source-Anwendungen und die digitale Nachhaltigkeit werden auch mittelfristig an Relevanz gewinnen.

Eine besondere Stärke der OKF liegt in der Themenvielfalt ihrer Projekte und den langjährigen Erfahrungswerten der Organisation. Hier gilt es, Synergien zwischen den Projekten deutlicher herauszustellen und proaktiv mit Vorschlägen für gemeinwohlorientierte Digitalpolitik in die Gesellschaft zu wirken. Ein Alleinstellungsmerkmal der OKF ist zudem ihre enge Verzahnung mit ehrenamtlichen Tech-Communitys. Hier bieten sich viele Chancen, praktische Lösungen zu erproben und auf verschiedenen föderalen Ebenen zu wirken.

Risiken

In den letzten Jahren ist es zwar gelungen, viele einmalige Spender:innen zu Dauerspender:innen zu machen, allerdings können auch diese Zusagen jederzeit widerrufen werden. Daher bleiben Einnahmen aus Spenden stets volatil und risikoreich. Die mit Abstand größte Gruppe unter den Spender:innen machen Klein- und Kleinstspender:innen aus. Das Risiko, alle Spender:innen auf einmal zu verlieren, bleibt daher erfreulicherweise gering.

Das Vereinsvermögen liegt fast vollständig auf den Vereinskonten bei der GLS Bank, diese werden nicht verzinst. Zur Diversifizierung haben wir im Jahr 2024 drei Festgeldanlagen, 2 Tagesgeldanlagen sowie einen ETF-Sparplan angelegt. Diese Gelder stehen damit kurzfristig nicht zur Verfügung.

Die Struktur der OKF ist darauf ausgelegt, den Projekten größtmögliche Autonomie bei der Gestaltung ihrer Aktivitäten zu gewähren. Dies umfasst auch die autonome Budgetsteuerung über Projektkonten. Alle Einnahmen, die auf ein Projekt bezogen sind, werden (mit wenigen Ausnahmen) vollständig an das Projekt weitergeleitet. Ebenso müssen alle Projektausgaben aus dem Projekt selbst finanziert werden. Ein finanzieller Ausgleich zwischen den Projekten findet grundsätzlich nicht statt. Projekte haben daher sehr unterschiedliche Finanzlagen, die in der Bilanz der Gesamtorganisation nicht sichtbar sind. Hier gilt es auch zukünftig darauf zu achten, dass sich die Projekte (finanziell) nicht zu sehr auseinanderentwickeln.

Die in der Bilanz ausgewiesenen freien Mittel sind erfreulich, es sei aber auf folgende zwei Einschränkungen hingewiesen. Erstens, ein Großteil der freien Mittel ist einzelnen Projekten zugeordnet und damit nur projektintern frei. Zweitens, den freien Mitteln stehen Verpflichtungen in beachtlicher Höhe gegenüber, insbesondere im Personalbereich, die darüber gedeckt werden müssen, da viele der Mitarbeitenden nicht direkt über Projektpersonalmittel finanziert werden.